Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Villhauer, Geschäftsführer des Weltethos-Instituts, Tübingen

Ein Überblick zu den Eigenschaften und Auswirkungen von Sustainable-Linked Bonds (SLBs)

Diese spezielle Form von Bonds, also Anleihen, ist so konstruiert, dass die ausgebende Firma sich verpflichtet, bestimmte ESG-Ziele in einem bestimmten Zeitraum zu erreichen. Sie sind nicht mit Green Bonds zu verwechseln. Diese werden ausgegeben, um bestimmte Investitionen zu ermöglichen. Bei Green Bonds steht also die einzelne konkrete Anlage und Mittelverwendung im Vordergrund, bei den SLBs hingegen das Erreichen vorher definierter Ziele, die meist das ganze Unternehmen betreffen.

Hier werden schon zwei wichtige Eigenschaften der SLBs deutlich: die konkrete Wirkung durch Zielerreichung ist von Bedeutung, sowie die Nachprüfbarkeit dieser Zielerreichung. Hinzu kommt, dass bei SLBs vereinbart wird, welche Strafe bei Nichterreichung der Ziele fällig wird. In diesem Fall muss der Emittent höhere Zinsen zahlen (z.B. bei der regelmäßigen Auszahlung gemäß Kupon) oder andere Sonderzahlungen leisten.

Es geht also darum, größere Verbindlichkeit und Nachprüfbarkeit in den Bereich der nachhaltigen Anleihen zu bringen und die Steuerungswirkung zu verstärken. Die SLBs stoßen daher durchaus auf Interesse; sie werden u.a. von Novartis, Enel, Suzano, Chanel, Verbund AG, Telefonica und Ahold Delhaize angeboten.

Den kompletten Beitrag von Dr. Villhauer zu SLBs mit ihren Vor-/Nachteilen und weiteren Aspekten finden Sie  HIER
Gerne können Sie uns auch persönlich dazu ansprechen.

Verfasser des Gastbeitrages: Dr. Bernd Villhauer ist Geschäftsführer eines Instituts für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Tübingen, des Weltethos-Instituts. Der Ökonom und Philosoph arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der Finanzen und hat eine eigene Beratungsfirma; sein neues Buch „Meine Bank wäscht grüner. Die Ökolügen der Finanzbranche“ erscheint im September 2023.
Wir sind mit Dr. Villhauer über einige Themenfelder verbunden und veröffentlichen gerne diesen Beitrag von ihm.

Unter diesem Motto stand die 20-jährige Jubiläumstagung von ökofinanz-21 e.V.

In Berlin tauschten wir uns zwei Tage lang intensiv mit rund 60 Finanzexperten aus und debattierten mit Vertretern ausgewählter nachhaltiger Fondsgesellschaften, Ratingagenturen und NGOs.
Unser Fazit:
Gut, dass – ergänzend zu den ökonomischen Aspekten – inzwischen bei sehr vielen Menschen auch ethische, soziale und ökologische Überlegungen sowie die Wirkung der Kapitalanlagen eine Rolle spielen.
Schwierig wurde und bleibt es beim Versuch, einen einheitlichen Standard zu finden (Aspekte der Atomkraft, Rohstoffe, Lieferkettentransparenz etc.).
Besonders für kleinere oder international tätige Unternehmen ist der Aufwand, entsprechende Daten zu liefern, enorm. Auch die Überprüfung der Qualität der Angaben stellt für Ratingagenturen und Fondsresearch eine große Herausforderung dar.
Wir haben wieder wertvolle Kontakte geknüpft, um Ihnen noch mehr Transparenz über Möglichkeiten und Grenzen dieser Anlagevarianten aufzeigen zu können.

Die Süddeutsche Zeitung befragt in ihrem +3 Magazin regelmäßig Experten und Leser zu unterschiedlichen Themenbereichen. Kürzlich wurde unter anderem die Frage gestellt: „Wie investiert man nachhaltig?“

Auch mein Partner Bernhard Rathgeber, Vorstand des Beraternetzwerkes ökofinanz-21. e.V., wurde dazu befragt.

Seine Antwort und die anderer Experten*innen und Leser*innen finden Sie Hier ab Seite 22.

Ihre persönlichen Fragestellungen beantworten wir gerne im persönlichen Gespräch.

Das FNG besteht seit 2001 und verfolgt unter anderem folgende Ziele:

  • aktive Förderung der Entwicklung, Transparenz und Qualität nachhaltiger Finanzprodukte
  • umfassende Information der breiten Öffentlichkeit, sowie der Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

Auch wir nutzen, neben weiteren Quellen, die Veröffentlichungen des FNG zur Information über die Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Geldanlagen. Hierbei stellen wir uns etwa folgende Fragen: Welche Standards werden zugrunde gelegt? Welche Ausschlusskriterien gibt es? Gibt es Toleranzen und wenn Ja: Wie groß sind diese? In welchen Bereichen bewegen sie sich?

Die Stimmung der ca. 200 Teilnehmer bei der Vorstellung des Marktberichts 2019 war sehr positiv.

Die Verantwortlichen Investments und Nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (zusammengefasst als DACH) haben sich in den letzten fünf Jahren (auf nun ca. 2,85 Billionen Euro) mehr als verdreifacht. Nachhaltige Investmentfonds machen fast die Hälfte der nachhaltigen Geldanlagen aus. Es ist beindruckend, dass sich ihr Volumen im vergangenen Jahr um 88 % erhöht hat. Zur Freude der Anleger wird die Auswahl immer größer. Die meisten Fonds arbeiten mit Ausschlusskriterien: Sie tolerieren z.B. keine Menschen- bzw. Arbeitsrechtsrechtsverletzungen, oder schließen die Kohle-, Waffen- und Kernkraftindustrie aus. Andere berücksichtigen besonders die ESG Kriterien (Umwelt, Soziales, gute Unternehmensführung).

Auch wir stellen fest, dass sich neben gemeinnützigen Organisationen, auch immer mehr Privatpersonen dafür interessieren.

Im Rahmen eines EU-Aktionsplans sollen unter anderem

  • weitere Kapitalflüsse in nachhaltige Investitionen gelenkt
  • Nachhaltigkeit in die Anlageberatung integriert und
  • mehr Transparenz und Offenlegungspflichten eingeführt werden.

Mit Spannung verfolgen wir die weitere Entwicklung in diesen Bereichen und befürworten einen hohen Qualitätsstandard.

Wenn Sie mehr dazu wissen wollen – rufen Sie uns gerne an.

Voller Elan sind Rupert Bader und ich von der Frühjahrstagung des Vereins ökofinanz-21 in Bonn zurückgekommen.
Der ökofinanz-21 e.V. ist ein bundesweites Netzwerk für nachhaltige Vermögensberatung. Mein Kollege Rupert Bader und ich engagieren uns seit einigen Jahren im ökofinanz-21-Netzwerk. Ich selbst bin stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins.
Der Austausch mit Kollegen, die sich alle mit Kapitalanlagen unter ethischen, sozialen und ökologischen Aspekten beschäftigen, ist immer wieder sehr inspirierend und bringt neue Impulse für die tägliche Kundenbetreuung.
Der Verein unterstützt einerseits seine Mitglieder und trägt andererseits auch die Gedanken der Nachhaltigkeit in die Finanzwelt. Er verfolgt u.a. die Initiative aus der EU-Kommission, alle Akteure der Finanzwelt zu mehr Transparenz zu verpflichten und Kriterien der Nachhaltigkeit zu beachten.
Der Bereich Wasser und wie Gelder in diesem Segment sinnvoll investiert werden können, war ein Schwerpunktthema bei der Tagung. Vier Akteure – von einer großen Fondsgesellschaft bis zu einer Stiftung, die in Indien aktiv ist – haben ihre Sichtweisen und ihren praktischen Umgang mit dem Thema mit uns geteilt. Vier Arbeitsgruppen werden in den nächsten Monaten in unterschiedlichen Bereichen aktiv sein. Zielsetzung ist bezüglich Geld, das Bewusstsein, die Wirkung und Kriterien von Nachhaltigkeit in Politik und Finanzwirtschaft weiter zu schärfen.
Rufen Sie uns an, wenn Sie weitere Informationen dazu wünschen. Wir freuen uns.